Die Corona-Pandemie trifft die Kulturbranche - und damit auch die Trachtenvereine - hart: Traditionsveranstaltungen wie u.a. der Bad Kötztinger Pfingstritt, der 2020 sein 600. Jubiläum feiern sollte, stehen nur exemplarisch für eine Vielzahl an traditionsreichen Festen, Feiern aber auch Kursen in ganz Bayern, die in diesem Jahr abgesagt werden mussten. „Damit fehlt unseren Trachtenvereinen eine weithin sichtbare und notwendige Bühne für das gelebte Brauchtum“, stellt Regierungspräsident Axel Bartelt nach einem Gespräch mit den Spitzenvertretern des Bayerischen und des Oberpfälzer Trachtenverbands fest.
An mehreren Tagen war der Bayerische Rundfunk mit seinem Unter-unserem-Himmel-Fernsehteam für die Sendung „Trachtler- und Musikantentreffen“ an verschiedenen Orten rund um Passau und beim Dreiflüssegau zu Gast.
Zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch über den heurigen Trachtensommer in Verbindung mit den Corona-Einschränkungen lud Regierungspräsident Axel Bartelt von der Regierung von Oberpfalz zu sich nach Regensburg Vertreter des Bayerischen Trachtenverbandes ein.
Der Festring München hatte am vergangenen Sonntag den ersten bayerischen Nachmittag mit Musi und Danz im Rahmen vom Sommer in der Stadt. Mit dabei waren die Volkstrachtengruppe vom Donaugau und die Ettinger Tanzlmusi. Die Tänzer und die Tanzlmusi wechselten sich ab und verschönerten den Biergartenbesuchern den verregneten Nachmittag. Highlight waren auch der kleine Umzug durch die Stände am Wittelsbacher Platz und der Auftritt im vorderen Bereich, wo zahlreiche, eigentlich vorbei flanierende Zuschauer stehen blieben und den Auftritt und die schönen Trachten bewunderten. Der Festring zeigte sich zufrieden, denn es war – trotz mäßigem Wetter – eine rundum gelungene Veranstaltung und die Besucher waren begeistert.
Unser Trachtenverein d `Gamsgebirgler Schleching wird heuer 100 Jahre alt. Geplant war ja dieses Jubiläum zusammen mit dem Gaufest 2020 des Chiemgau-Alpenverbandes heuer im Juli/August zu feiern.
Die Monate Juli und August sind in der Regel die aktivste Zeit für Bayerns Trachtler, traditionsgemäß folgt ein Fest dem Anderen. Für Max Bertl, dem Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbandes mit 22 Gauverbänden von Franken bis ins Berchtesgadener Land sowie mit rund 165.000 erwachsenen Trachtlerinnen und Trachtlern und über 100.000 Jugendlichen ist es aber heuer eine besonders ruhige Zeit. Coronabedingt treffen sich die Gaue, Vereine und ihre Mitglieder nur spärlich und staad, die Großveranstaltungen sind allesamt abgesagt, Zusammentreffen in kleiner Runde werden schon und manchmal auch sehr ideenreich organisiert. Aber wie geht es weiter bei Bayerns Trachtlern? Das konnten wir bei einem Chiemsee-Besuch Max Bertl fragen.