Baumwollspitzen werden bei der Frauen - Gebirgstracht vielseitig verwendet. Es gibt sie in vielen Variationen, entweder mit Blumen, oder mit geometrischen Mustern versehen.
Angebracht werden die weißen Spitzen am Ärmelabschluss als Kantenschutz, außerdem sehen sie schmückend aus. Die Spitze näht man auch an die schräg diagonale Kante des Schultertuches mit Heftstichen an, um Verschmutzungen vom Schweiß nicht auf das Seidentuch zu übertragen.
Von Zeit zu Zeit wird sie abgetrennt, um sie mit der Kochwäsche zu waschen. Das Schmießle wird ebenfalls aus Baumwollspitze gefertigt, und ziert den Ausschnitt der Trachtlerinnen. Zur Trauertrachtverwendet man die Spitze in schwarz.
Der weiße Ärmelabschluss wird durch einen schwarzen ersetzt, ebenfalls trägt man natürlich zum schwarzen Schultertuch eine schwarze Spitze, und auch das Schmießle wird in schwarz getragen.
Die Lochspitze, so wird sie offiziell genannt, war Ende des 19. Und Anfang des 20. Jahrhundert als Randverzierung bei Wäschestücken sehr beliebt, und fand in dieser Zeit auch ihren Weg zur Gebirgstracht der Frauen.
Traditionell werden bei der Herstellung von Lochspitze mittels einer Ahle runde Löcher in eine Grundlage aus Baumwollbatist gebohrt.
Diese werden dann mit einem Baumwollfaden umstickt. Heutzutage geschieht dies natürlich maschinell, und die gefertigte Spitze wird auch Bohrspitze oder Festonspitze genannt.
Zu kaufen gibt es sie vorzugsweise im Kurzwarenhandel.
Christl Wagner, Trachtenpflegerin des Lechgaus