Ein besonderer Maibaum: vor der bayerischen Vertretung in Brüssel

Bayern, Brüssel und Europa sind sich ein 14 Meter langes Maibaumstück näher gekommen: die Voraussetzungen hierfür schuf ebendieser Maibaum, der vom  Trachtenverein Hochries-Samerberg gestiftet, hergerichtet und bewacht sowie vom Technischen Hilfswerk nach Brüssel gebracht wurde. Dort fand er im Innenhof der Bayerischen Vertretung an jener Stelle seinen Platz, an dem vor 15 Jahren erstmals ein Maibaum aufgestellt wurde – damals von Priener und Atzinger Trachtlern vom Chiemgau-Alpenverband und diesmal vom Grainbacher Trachtenverein aus den Reihen des Gauverbandes I.

Die Präsenz Bayerns in unmittelbarer Nachbarschaft zu den großen Häusern der Europäischen Union ist in vielerlei Hinsicht wichtig, wie Bayerns Europa- und Staatsministerin Melanie Huml als Gastgeberin des Maibaum-Festes für rund 400 geladene Gäste aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Kultur, Tourismus und Politik bei ihrer Begrüßung erläuterte. „Bei allen notwendigen Aufgaben unter Einsatz modernster Kommunikationstechniken ist das heutige Maibaumaufstellen ein zweifacher Höhepunkt: einmal, weil wir echtes, gelebtes und ehrenamtliches Brauchtum zu sehen bekommen und zum Anderen, weil es zu vielen persönlichen Gesprächen kommen wird, die uns für die Erfüllung unserer Aufgaben dienlich sein werden“ – so die Ministerin.

Zustimmung hierfür gab es in den Grußworten von Landesvorsitzendem Günter Frey vom Bayerischen Trachtenverband und von Bayernbund-Landesvorsitzendem Sebastian Friesinger. Alsdann übergaben sie das Mikrofon an Michael Hauser, Gauvorstand vom Gauverband I. Er moderierte das Aufstellen des Maibaumes, das von den Aktiven des Grainbacher Trachtenvereins wohl vorbereitet war. Ramona Sattlberger, Erste Vorständin des Vereins zeigte sich nach 45 Minuten stimmungsvoller Aufstellzeit begeistert und sagte: „Das war echt sauber und bärig, möchte mich bei meinen jungen Buam und ganz besonders bei Ehrenvorstand Hans Sattlberger und bei Markus Estermann für Umsicht und Kommando bedanken“. Dem Aufstellen folgte noch das Anbringen der Zunftschilder, eines Kranzes und des Bayerischen Wappens ehe sich die Trachtler mit ein paar Schuhplattlern zeigten. Weitere Gestalter des Maibaumfestes waren Musikanten, Alphornbläser und Goaßlschnalzer von Grainbach und vom Samerberg.

Eine Urkunde für die Europa-Ministerin vom Priener Verserlschreiber

Günter Frey und Sebastian Friesinger übergaben nach dem erfolgreichen Aufstellen nach gutem bayerischem Maibaum-Brauch eine vom Priener Verserlschreiber Ernst Reiter erstellte Erinnerungs-Urkunde, darin heißt es unter anderem:

Bei uns in Bayern ist,s der Brauch,
man kennt es andernorts ja auch,
dass einen Maibaum man erstellt,
der Freude macht und uns gefällt.

Nach alter Sitte, übers Jahr,
sollt er behüten vor Gefahr
und böse Geister er verwehren,
als Glücksbringer wir ihn verehren.

Dieses schöne Glückssymbol
gereiche uns zum Friedenswohl!                         
Die Völker möge er verbinden,
auf dass sie Gegensätze überwinden!

Europas Friede sei zu pflegen,
stets zu schützen und zu hegen!
Der Maibaum sei auch Friedenszeichen,
es mög´ die ganze Welt erreichen!

Wie vor 15 Jahren – MdL Klaus Stöttner wieder dabei

Für den Abgeordneten des Bayerischen Landtags Klaus Stöttner war es zwischen seinen Terminen im Stimmkreis ein besonderes Erlebnis, in Brüssel dabei zu sein. „Vor 15 Jahren, als der heutige Ministerpräsident Dr. Markus Söder Europaminister war und nunmehr heute haben wir ein Zeichen gesetzt und gezeigt, dass wir in Bayern auf Heimat, Brauchtum und Europa setzten“ – so der Abgeordnete ehe er sich anderntags in aller Frühe auf den Weg machte, um anderntags als Präsident des Tourismusverbandes Oberbayern-München in Hohenaschau die heurige Mitgliederversammlung zu eröffnen.

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