50 Jahre Sachgebiet Volkslied und Volksmusik im Bayerischen Trachtenverband

Ein Sachgebiet, das kein bisschen leise ist…

Elisabeth Rehm konnte in ihrer Funktion als BR-Moderatorin begrüßt werden. Sie brachte herzliche Grüße ihres Vaters Waggi mit, der das Sachgebiet zwischen 1981 und 1991 leitete.

Ernst Schusser, ehemaliger Leiter des Volksmusikarchivs in Bruckmühl folgte ebenfalls der Einladung in das Trachtenkulturzentrum und freute sich über die von Anfang an gute Zusammenarbeit.

Erich Tahedl, stv. Vorsitzender des Bayerischen Trachtenverbandes, bedankte sich für 50 Jahre Noten aussuchen, üben, singen und Veranstaltungen organisieren. Viel Öffentlichkeitsarbeit wurde mit dem Bayerischen Rundfunk und Fernsehen auf die Beine gesellt. CD und Tonträger wurden erstellt – für manche fehlen heute die Abspielgeräte. Auf die Unterstützung des Festring München war bei diesen Projekten stets Verlass.
Andreas Hilger, seit 2005 Stellvertreter und ab 2014 bis Oktober 2024 Leiter des Sachgebietes, gab einen Einblick in die vielfachen Aufgaben der Volkslied- und Volksmusikpflege. In dieser Zeit konnte er viel bewegen, was ihn mit Stolz erfüllt. Der Einsatz für freies Spielen ohne Noten, Vorbild sein, etwas verändern und organisieren, Verantwortung für Vereine, Gruppen und Auftritte übernehmen, waren in seinem Sinne.
Vor 18 Jahren wurde das erste Straßenmusizieren in München organisiert, wobei Teilnehmer mit 15 Bussen aus allen Richtungen Bayerns ankamen. Die Veranstaltung war zu dieser Zeit neu und in der Straßenbahn der Großstadt kam sich ein Trachtler oft als ein „Exot“ vor.
Seit 2010 gab es die Oide Wiesn, wobei täglich sieben bis acht Busse mit Trachtlern nach München gefahren wurden, um sich während der Oktoberfestzeit mit Auftritten zu zeigen. Diese Großveranstaltungen wurden jeweils in bester Zusammenarbeit mit dem Festring München organisiert.
Zu den vielen Festen im Trachtenjahr gehört ein Gottesdienst. Dafür entstand das Gesangheft für Feldmessen „Gott zu Ehren lasst uns hören“. Darauf folgte ein 20-stimmiger Blasmusik-Satz, den man ab vier Bläsern spielen kann. „Unser Wunsch war ein Notensatz für die Kirchengestaltung, der alpenländisch klingt, also zu uns passt“, so Andreas Hilger. Petra Kölbl übergab den Prototypen des Heftes an das Archiv in Holzhausen.
Im Bildungshaus des Trachtenkulturzentrums werden Seminare wie „Feste feiern und gestalten“ angeboten. Besonders wichtig sind auch die Zusammenarbeit mit MON (Musikverband für Ober- und Niederbayern), dem Münchner Kreis für Volksmusik sowie dem VVV (Verein für Volkslied und Volksmusik). Ein großes Ereignis war es, als 2015 ein fester Sender digital ausgelagert wurde und BR Heimat entstand. Inzwischen ist es ein sehr beliebter Sender mit hoher Zuhörer-Frequenz.
Eine spannende Zeit waren sechs Jahre während der Mitwirkung bei der Redaktion der Sänger- und Musikantenzeitung. Andreas Hilger bedankte sich bei Gertrud Lindler, Petra Kölbl und Willi Osterholzer für die Zeit, die sie ein Stück des Volksmusik-Weges mit ihm gegangen sind.
Mit Musi machen, tanzen, singen und ratschen vergingen die Stunden wie im Fluge. Freuen wir uns auf die nächsten 50 Jahre im Sachgebiet Volkslied und Volksmusik, dann bleibt es um die Vereine gut gestellt: Gute Musikanten machen ein gutes Vereinsleben aus.

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