Das neue Trachtenkulturmuseum ist fertig
Das neue Trachtenkulturmuseum ist fertig
Suchen Sie nach Ihren Wurzeln, dann fangen Sie mit Ihrem G‘wand an. Am Tag des offenen Denkmals lädt der Bayerische Trachtenverband bei freiem Eintritt die ganze Bevölkerung recht herzlich ein, das neue Trachtenkulturmuseum und das denkmalgeschützte Anwesen in Holzhausen zu besichtigen.
Das unter Denkmalschutz stehende alte Pfarrhaus in Holzhausen 1, 84144 Geisenhausen wurde umgebaut und barrierefrei erschlossen. Auf über 400 qm wird auf drei Etagen vieles geboten, was man mit einem Trachtenkulturmuseum verbindet. Das neue Museum ist fertig und jeweils Donnerstag und Freitag von 13 bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Schwerpunkt im Museum sind die Trachten im zweiten Stock und in der Galerie. „Da unsere Trachtenbewegung lebt und nichts Verstaubtes ist, zeigen wir die Tracht in ihrer ganzen Vielfalt. Und zwar wie sie heute getragen wird,“ sagt Günter Frey, der Landesvorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes. „Das hebt uns von anderen Museen insofern ab, als dass dort meist alte Dinge hinter Vitrinen gezeigt werden.“ Nichtsdestotrotz wird auch die Entwicklung der Tracht anhand alter und seltener Stücke gezeigt. „Die historischen Stücke aus unserem Depot, die teilweise auf das 18. Jahrhundert zurückdatieren, werden natürlich entsprechend in Vitrinen präsentiert, um sie auch für die kommenden Generationen zu erhalten,“ so Frey weiter. Man sieht also, wie Trachten heute getragen werden und woraus sie sich entwickelt haben.
Der 1. Stock des alten Pfarrhauses ist der Trachtenbewegung mit ihrer Geschichte gewidmet, aber auch den zugehörigen Sachgebieten Volkslied und -musik, Volkstanz und Schuhplatteln sowie Brauchtum. Im Geschichtsraum wird die Entwicklung der Trachtenbewegung vom Beginn des Königreichs Bayern bis in unsere Tage erlebbar. Der Brauchtumsraum ist den regionalen Bräuchen aber auch der Mundart und dem Laienspiel gewidmet. Der Besucher kann in der Mundartbox die verschiedenen bayerischen Dialekte nachhören und im Theater bekannte Volksschauspieler in ihren Paraderollen erleben. Der Tanz- und Musikboden animiert dazu am Tanzmeister erste Plattlerschläge und einfache Volkstänze selber auszuprobieren.
Bei der feierlichen Eröffnung am Samstag (9. September) zeigte sich der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, MdL, dessen Ministerium das neueste Vorhaben des Bayerischen Trachtenverbandes im Rahmen von Förderungen maßgeblich finanzierte, begeistert: „Tracht ist mehr als nur Kleidung – Tracht ist Ausdruck von Identität und Lebensart in Bayern! Das neu gestaltete Trachtenmuseum in Holzhausen präsentiert diese besondere Lebensart unter anderem durch Volkslieder, Tänze, Mundarten und die Ausstellung von Trachten und Gewändern. Hier spiegelt sich die Vielfalt der bayerischen Regionen wider. Bräuche und Traditionen sind kein Relikt der Vergangenheit, sie sind heute lebendig und werden auch unsere Zukunft Bayerns maßgeblich prägen! Ich freue mich sehr, dass der Freistaat für die Errichtung des neuen Trachtenkulturmuseums eine Förderung von 650.000 Euro bereitgestellt hat. Unser gemeinsames Ziel ist es, die bayerische Trachtenkultur für künftige Generationen zu erhalten!“
Neben dem neu gebauten Museum befindet sich ein Museumsladen und das Cafè Komod, das zu einem schönen Abschluss des Museumsbesuches mit Getränken, selbstgebackenen Kuchen und kulinarischen Köstlichkeiten einlädt.
Holzhausen, 9. September 2023