Preisverleihung beim Nestgeflüster

„Wia ma da Schnab´l g´wachs´n is“ – so lautete das Motto eines bayernweiten Mundartwettbewerbs, der vor zwei Jahren vom Sachgebiet Mundart, Brauchtum, Laienspiel innerhalb des Bayerischen Trachtenverbandes angeregt wurde. Die Durchführung übernahm die Bayerische Trachtenjugend, die bereits als Partner im Wertebündnis Bayern und mit dem Projekt MundARTWERTvoll zusammen mit dem Bayernbund Dialekterfahrung sammeln konnte. In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Kultusministerium wurden alle Schulen in Bayern angeschrieben und angeregt, sich uneingeschränkt und kreativ mit dem Thema Dialekt auseinanderzusetzen.

 

Alle Arbeiten und Projekte der Schulen, einzelner Klassen und auch einzelner Schülerinnen und Schüler wurden inzwischen bei der Geschäftsstelle der Bayerischen Trachtenjugend in Holzhausen (Landkreis Landshut) eingereicht. Gemeinsam mit Marianne Heidenthaler vom Sachgebiet Brauchtum, Laienspiel und Mundart, Ingrid Ritt von der Stiftung Wertebündnis Bayern und der Landesjugendvorstandschaft des Bayerischen Trachtenverbandes mit ihrem Vorsitzenden Armin Schmid wurden   unter den vielen  Beiträgen die Besten   ermittelt, dabei kam es zu folgenden Preisträgern:

Den dritten Platz erreichte die 2. Klasse der Grundschule in Konzell   mit ihrem Beitrag „Mein Bayerisches Lieblingswort“ und dem umgedichteten Lied „Was brauch ma mia in unsra Konzella Schui“ – angelehnt an das Lied „Was braucht ma auf an Dorf“. Als Preis gibt es einen Aufenthalt von zwei Tagen mit Freizeitprogramm im Jugendbildungshaus der Bayerischen Trachtenjugend in Holzhausen.  Den zweiten Platz belegte die 7. Jahrgangsstufe des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar mit einem Sagenbuch. Die Sagen wurden im Anschluss an das Schriftstück auch als Text im Dialekt eingesprochen. „Besonders hervorzuheben ist hier, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler aus Bayern kamen. So ist es dazu gekommen, dass eine Sage in plattdeutsch und steirisch vertont wurde“ – so die Jury. Die 7. Klasse kann sich nun im nächsten Jahr an einem Aufenthalt in Holzhausen über drei Tage erfreuen. Der beste Beitrag kam aus der Gregor-von-Scherr-Realschule, Staatliche Realschule in Neunburg vorm Wald. Dort waren sich die Schülerinnen und Schüler der 9d beim Bearbeiten von Goethes Erlkönig sicher, dass ein Bayer das ganz anders sehen würde. Kurzerhand entstand dann der Gedanke, Goethes Erlkönig aus Sicht eines Oberpfälzers zu schaffen. In zahlreichen Deutschstunden wurde das Gedicht umgeschrieben und im Anschluss daran eingesprochen. Ebenso wurden drei-dimensionale Bilder zum Gedicht im Kunstunterricht erstellt, welche schon Anklang in einer Kunstausstellung in Neunburg vorm Wald gefunden haben. Die Klasse hat sich somit ihren Aufenthalt bei der Trachtenjugend in Holzhausen über eine ganze Woche erstklassig verdient.

 

Neben diesen 3 Hauptpreisen vergab die Jury kurzerhand zwei Sonderpreise. Die Cäcilien-Förderschule aus Fürstenfeldbruck bekam einen Sonderpreis, weil Kinder mit Förderbedarf Sprache wichtige Personen ihrer Schule zu bayerischen Wörtern befragt und daraus einen hervorragenden Radiobeitrag geschnitten haben. Die Klasse wird dafür mit einem Ausflug belohnt. Den zweiten Sonderpreis sicherten sich drei Mädchen aus der Berufsschule Miesbach. Veronika Ettenreich und Theresa Gailler reichten ein Heimatgedicht über den Tegernsee und Lea Kaffl ein Lied „Wia as leben so is…“ ein. Eine besondere Verbundenheit zur Heimat und zur Tradition in ausgesprochen tiefer Auseinandersetzung mit der Mundart überzeugte die Jury. Die drei Mädchen dürfen sich über einen Einkaufsgutschein über jeweils 50 € erfreuen.

 

hö/Fotos: Preisträger des bayerischen Mundartwettbewerbes

Weitere Informationen: www.trachtenverband-bayern.de

Zurück