Festlicher Auftakt in Eichstätt

Donaugau-Trachtenverband und Trachtenverein D‘ Altmühler Eichstätt starten ins Jubiläumsjahr

Mit einem kleinen Festakt starteten der Trachtenverein D‘ Altmühler Eichstätt und der Donaugau-Trachtenverband gemeinsam in ihr Jubiläumsjahr. Zur Auftaktveranstaltung, die in der ehemaligen Johanniskirche in Eichstätt stattfand, waren neben Vertretern aus dem Donaugau-Trachtenverband und dem ortsansässigem Trachtenverein D‘ Altmühler Eichstätt viele interessierte Besucher gekommen.

Der Eichstätter Trachtenverein bot ein buntes Rahmenprogramm und präsentierte sich sowohl in einer umfangreichen und informativen Ausstellung als auch in einer digitalen Bilddokumentation, bevor die Vertreter des Donaugau-Trachtenverbands ebenfalls auf dessen 100jährige Geschichte eingingen und die Verbandsarbeit vorstellten.

Grußworte

Oberbürgermeister Josef Grienberger richtete in seiner Funktion als Schirmherr für das 104jährige Jubiläum des Trachtenvereins D‘ Altmühler Eichstätt seine ganz persönlichen Grußworte an die Anwesenden und überbrachte zudem die Glückwünsche der Stadt Eichstätt. Die Grüße des Landkreises übermittelte Landrat Alexander Anetsberger.

Ihren Worten schloss sich der Vorstand des Eichstätter Trachtenvereins Ferdinand Strobl an.
Strobl begrüßte seinerseits die anwesenden Gäste und sagte abschließend:
„100 Jahre Donaugau Trachtenverband und 104 Jahre Trachtenverein D` Altmühler Eichstätt: Zwei Zahlen, die in diesem Jahr verstärkt auftauchen werden, wenn Trachtlerinnen und Trachtler über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus über unsere Gemeinschaft sprechen und unsere Geschichte zum Ausdruck bringen wollen. Denn was im Falle des Trachtenvereins Eichstätt vor etwas mehr als 104 Jahren mit einer Tischgesellschaft begann, ist heute zu einem stattlichen Verein mit über 600 Mitgliedern gewachsen, der auch in unserer schnelllebigen Zeit alte Traditionen und Gebräuche verstärkt lebt und weitergeben möchte. Wir wollen diese Werte weitertragen. Brauchtum und Tracht ist nicht nur ein Teil unserer Identität, sondern auch Ausdruck unserer Geschichte und unserer Werte.“
Er schloss mit den Worten aus einer vorausgegangenen Jubiläumsschrift des Eichstätter Vereins:
„Halt in Ehren, halt in Acht, alte Sitt`und alte Tracht. Steh zur Heimat, hilf uns werben für Väterglauben und der Väter Brauch. Wo des Landes gute Sitten sterben, stirbt des Landes Blüte auch.“

Trachtenvereine stehen für Tracht, Brauchtum und Kultur und nicht zuletzt für Heimat – ein Begriff, der in allen Grußworten mehrfach genannt und definiert wurde. In dem Begriff „Heimat“ findet sich alles wieder, was jede einzelne Persönlichkeit und damit auch Vereine und Institutionen ausmacht, nämlich Zusammenhalt und Miteinander in einer guten Mischung zu persönlichen Prioritäten.

Mit Worten des Dankes richtete sich Festleiter Marco Enhuber an die Gäste. In den Vordergrund stellte er das „Eichstätter Team“, das maßgeblich für die Organisation der Auftaktveranstaltung verantwortlich zeichnet. Insbesondere verwies er auf die Ausstellung zur Geschichte des Trachtenvereins D‘ Altmühler Eichstätt, deren vielseitige Aktivitäten, den unterschiedlichen Trachten und deren Entwicklung, den viele Kilometer zählenden Reisen, seiner Jugendarbeit und vielem anderen mehr.

Ausgearbeitet wurde die Ausstellung federführend von Katharina Schmidt, die in vielen Arbeitsstunden ein ansprechendes Konzept erarbeitet und gestaltet und zusammen mit Marco Enhuber, Daniel Schmidt und Mathilde Forster in liebevoller Kleinarbeit umgesetzt hatte. Die Ausstellung ist ein weiteres Mal während des Volksmusiktages Mittendrin vom 18. bis 20. Juli 2025 im Foyer des Alten Stadttheaters zu sehen, wo sich der Trachtenverein Eichstätt am Kinder- und Jugendprogramm des Volksmusiktages mit einem Mitmachprogramm beteiligt.

Rahmenprogramm des Trachtenvereins D‘ Altmühler Eichstätt

Während der Festreden nahmen die Kinder bereits Aufstellung für ihren großen Auftritt. Und da konnte man die Aufregung förmlich spüren. Schließlich hatten sie dafür „ganz viel“ geprobt, wie aus der Gruppe zu hören war. Und es waren auch einige „Neue“ dabei, was natürlich eine Extraportion Lampenfieber auf den Plan rief. Aber man konnte auch erfahren, dass bei den Treffen der Kinder- und Jugendgruppen nicht nur getanzt und geplattelt, sondern vieles andere geboten wird. Da wird erzählt von Ausflügen, vom Geoparkour auf dem Eichstätter Fossilienpfad , von der Schüttelbutter im Jura-Bauernhof-Museum Hofstetten, vom Bouldern in der Kletterhalle und man erfährt, dass „da echt jeder kommen kann und mitmachen darf“. Der Applaus war den Kindern dann auch gewiss. Souverän und gekonnt legten sie ihren Auftritt aus Parkett, gepaart mit einem Lächeln im Gesicht und Freude, die mitreißen.

Dem standen die Jugend, Volkstänzer und Aktive nicht nach, präsentierten ebenfalls ihr Können und beschlossen die Auftritte mit einem großen Sterntanz.

Eine Bildpräsentation rundete das bunte Programm des Eichstätter Trachtenvereins ab und gab einmal mehr Einblicke in das Vereinsleben, das, wie die Kinder eingangs schon festgestellt hatten, nicht nur aus einem bunten Tanzprogramm besteht. Da passiert Vieles mehr und es wird deutlich, dass auch hier die Moderne längst Einzug gehalten hat und sehr wohl mit Althergebrachten eine charmante Liaison eingehen kann.

Während in der ehemaligen Johanniskirche am Eichstätter Domplatz die Festveranstaltung bereits in vollem Gange war, machten sich die Vertreter des Donaugau-Trachtenverbandes auf den Weg zum Eichstätter Rathaus und nahmen dort nicht nur zum termin Aufstellung.

Angeführt vom Eichstätter Fanfarenzug wurden sie dort von den Eichstätter Trachtlern ganz offiziell empfangen und in einem kleinen Festzug vorbei an den historischen Gebäuden der Innenstadt zum Festakt in die Johanniskirche geleitet.

Dort hieß nun auch Gauvorstand Rudi Dietz alle Anwesenden auf’s herzlichste willkommen.
Sein besonderer Gruß galt dem Ehrengauvorsitzenden Sepp Hardt und Ehrenmitglied des Donaugau-Trachtenverbandes em. Domkapitular Franz Mattes

Dietz verwies auf die zahlreichen Veranstaltungen des Donaugau-Trachtenverbandes im Jubiläumsjahr 2025 und sprach noch einmal die Einladung zum Gaufest aus, das vom 12. bis 14. September 2025 ebenfalls in Eichstätt stattfindet.
Er schloss mit den Worten „Sitt und Tracht der Alten, wollen wir erhalten“.

Ein Satz, der eine stetige Weiterentwicklung nicht ausschließen darf, denn auch die Tracht hat sich im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte entwickelt, ebenso wie Brauchtum, Traditionen und die Kultur, die sich bei Weitem nicht nur auf eine einzelne Region bezieht, sondern weitläufig betrachtet werden und Offenheit in viele Richtungen zeigen muss.

Der Donaugau-Trachtenverband informierte an einem Stand über seine Tätigkeit und vermittelte einen kleinen Eindruck über seine Geschichte. Der Verband umfasst derzeit 30 Vereine aus fünf Regierungsbezirken. Entsprechend groß ist die Vielfalt seiner Festtagstrachten, die in einer von Maria Jacob präsentierten schau gezeigt wurden.

Einen kleinen Ausschnitt dieser Vielfältigkeit zeigte die Volkstanzgruppe des Donaugaus, bevor auch hier Aktive und Plattler ihr Können unter Beweis stellten.
Die Festtrachten stellen nicht nur einen individuellen und ideellen Wert für den Träger dar, sondern sind auch in ihrer Aufmachung, den verwendeten Materialien und den zahlreichen Arbeitsstunden, die für ihre Anfertigung benötigt werden, in einem mehrstelligen Betrag niedergelegt.

Musikalische Gestaltung

Das bunte, informative und vielseitige Nachmittagsprogramm wurde begleitet von der Altmühltaler Trachtlermusi und es wäre nicht „die!“ Altmühltaler Trachtlermusi mit Franziska Straus in ihrer Mitte, wenn sie zum Abschluss der Veranstaltung ihre Instrumente einfach nur einpackten und den Heimweg antreten. Nein – weit gefehlt – sie nahmen ihre Instrumente, Notenständer, Stühle und spielten mitten auf dem Domplatz vor der Kulisse des Domes und des Denkmals zum Tanz auf. Mit Erfolg, denn Tanzen und Platteln funktioniert auch auf gepflasterten Plätzen – einfach, ganz spontan, mit Freude und mit einem begeisterten Publikum.

Einen schöneren Abschluss der Auftaktveranstaltung konnten sich Veranstalter, Organisatoren und Akteure nicht wünschen.
Edith Rixner

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