Bergkirchweih am Großen Arber

Der höchste Gottesdienst des Bayerischen Waldes am Arber lädt alle zur Mitfeier ein

Zwei Jahre lang war es still um den 1456 Meter hohen „Bayerwald-König“, denn die unselige Corona-Pandemie verhinderte das große Erlebnis, wen am vorletzten Sonntag im August Hunderte, ja Tausende von Pilgern und Bergwanderern auf den höchsten Gipfel des Bayerwaldes der Messe an der kleinen Arberkapelle beiwohnen. Die beiden Veranstalter, Bayerischer Waldgau und Bayerischer Waldverein freuen sich, dass diese vielgeliebte, traditionelle Bergfeier heuer wieder ohne Einschränkungen am Sonntag, 21. August stattfinden kann.

Die Arberkirchweih ist die älteste Bergfeier des Bayerischen Waldes. Seit 1965 finden Tradition, Frömmigkeit und Naturverbundenheit auf dem Arbergipfel einen besonderen Ausdruck. Nachdem die Arberkapelle nach Ende des ersten Weltkrieges zerstört wurde und so auch das beliebte Kirchweihfest für Jahrzehnte verschwand, lebte die Traditionsveranstaltung im Jahr 1965, nach der Wiedererrichtung und Einweihung der neuen Kapelle 1957, in neuem Glanz wieder auf. Heimatschriftsteller Paul Friedl aus Zwiesel und Karl B. Krämer aus Bad Kötzting waren die Initiatoren für die Erneuerung dieses ältesten, religiösen Brauchtumsfestes auf dem Arber. Am 29. August 1965 feierte Arberpfarrer Josef Kufner (+ 1984) mit Heimat- und Trachtenvereinen sowie tausenden Menschen die erste Arberkirchweih seit 50 Jahren. Und seitdem findet sie bei jedem Wetter statt, ob bei Sonnenschein oder unwirtlicher Witterung. Die große Ausnahme bilden die letzten beiden Pandemie-Jahre, wo lediglich ein bescheidener Berggottesdienst mit wenigen Messbesuchern die fromme Tradition nicht abreißen ließ.

Das damalige, in die Jahre gekommene Kirchlein von 1957 wich inzwischen einem stattlichen Neubau. 2015 wurde nach 58 Jahren die Kapelle generalsaniert, mit Schindeln verkleidet, mit einem Vordach versehen und erstmalig mit einer Glocke bestückt. Die Kapelle auf dem Armalige, in die Jahre gekommene Kirchlein von 1957 wich inzwischen einem stattlichen Neubau. 2015 wurde nach 58 Jahren die Kapelleber ist der Muttergottes geweiht, daneben wird auch der selige Bartholomäus verehrt. So leitet sich auch der Name „Bartlmäuskirchweih“ ab.

Ab 9 Uhr spielt wie jedes Jahr die Gaukapelle „Tittlinger Tanzbodnmusi“ bei der Bergstation der Gondelbahn zur Begrüßung der Kirchweihbesucher. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis ist der Bittgang der Wallfahrer. Um 9 Uhr treffen sie sich am Hofbauerkreuz auf der Arberebene und ziehen mit der Lamer Bergwacht über den Arber-Nordhang betend zum Gottesdienst hinauf. Die Trachtenvereine, Fahnenabordnungen und Gäste treffen sich um 10 Uhr bei der Bergstation der Gondelbahn und ziehen um 10.15 Uhr mit den Fahnen zur Arberkapelle. Für die Bergmesse, die um 10.30 Uhr beginnt, verteilen sich die Besucher rund um den Gipfel.

Zelebrant des Kirchweihgottesdienstes ist der Arberpfarrer Bogdan Bogdanovski (Ortspfarrer von Bayerisch Eisenstein). Für die musikalische Umrahmung sorgen in diesem Jahr die „Woidschrazl-Sänger“ aus Teisnach. Nirgends klingt die beliebte Walder-Messe schöner als hoch droben auf dem Berg, denn es ist der Brauch, dass sich hierbei die Gottesdienstbesucher im Volksgesang einbringen, was sie gerne und inniglich tun. Im Rahmen der Eucharistiefeier wird der Geistliche ein Totenbrett segnen, das dem Andenken an den langjährigen Gaukassier und Hauptorganisator der Arberkirchweih, Heinz Feigl (+2021) gewidmet ist.

Zu  einer echt bayerischen Kirchweih gehört Beten und Feiern, oder wie man so schön sagt: „Nach der Mess die Maß.“ Deshalb spielt nach dem Gottesdienst (bis ca. 14 Uhr) die „Tittlinger Tanzbodenmusi“ bei der „Eisensteiner Hütte“ zur Kirchweih auf. Die beiden Berg-Gasthöfe laden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche, erfrischenden Getränken und der Tradition gemäß mit schmackhaftem Kirchweih-Gebäck ein. Die bunten Trachten und Fahnen der Trachtenvereine machen diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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