Bayerns Trachtler und Musikanten trauern um Stefan Frühbeis
„Hawedere“ – dieser bayerische Gruß ist verstummt, wenn wir an Stefan Frühbeis und seine vielen Radio- und Bühnen-Auftritte denken. Der vormalige Leiter der Radiowelle BR Heimat ist nach schwerer Krankheit im Alter von erst 64 Jahren verstorben. Der Bayerische Trachtenverband ist zusammen mit vielen Volks- und Blasmusikanten sowie mit den weltweit ungezählten Hörerinnen und Hören von BR Heimat in tiefer Trauer und zugleich in unendlicher Dankbarkeit.
Stefan Frühbeis war bereits vor der maßgeblich von ihm ins Leben gerufenen Radiowelle BR Heimat ein Freund, Partner und Begleiter des Bayerischen Trachtenverbandes. Besonders das 1974 gegründete Sachgebiet Volkslied und Volksmusik mit seinen langjährigen Vorsitzenden Gertrud Lindler aus dem Donaugau und Andreas Hilger aus dem Chiemgau war ein enger Verbündeter, wenn es darum ging, die unverfälschte Volksmusik über die Rundfunksendungen weiter zu verbreiten und deren Musikgut weiterzuentwickeln. Deren Nachfolger Leonhard Meixner, zugleich Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern und Leiter vom Zentrum für Volksmusik, Literatur und Popularmusik in Brückmühl bezeichnet den Verstorbenen als wichtigen Brückenbauer und sagt: „Er hat es geschafft sowohl die traditionellen Werte der Volksmusik im Bayerischen Rundfunk zu vertreten und hochzuhalten, sowie den verschiedenen musikalischen Strömungen, die sich aus dem Kern der Volksmusik mit anderen Musikgenres verbinden, Raum zu geben“.
Viele gemeinsame Veranstaltungen und auch Direktübertragungen innerhalb der Gauverbände des Bayerischen Trachtenverbandes trugen die Handschrift von Stefan Frühbeis, der bereits vor BR Heimat mit heimatkundlichen Sendungen wie der Reihe „Rucksackradio“ auf sich aufmerksam machte. Als es viele Jahre zum Teil kontroverse Diskussionen und sogar eine Unterschriftensammlung gab, bei denen es um die Präsenz und Form der Volksmusik auf den Kanälen des Bayerischen Rundfunks ging, da gelang mit BR Heimat ein Durchbruch.
Im Jahr 2015 am Maria-Lichtmeß-Tag, der für einen vielfältigen Neuanfang im bäuerlichen und bayerischen Leben steht, ging BR Heimat an den Start. Es war das gleiche Jahr wie der Neustart der bayerischen Trachtler mit der Eröffnung des Trachtenkulturzentrums in Holzhausen – auch diesem gingen viele und nicht einfache Diskussionen, Planungen und Arbeiten voraus. Beim Sendestart im BR-Funkhaus war der Bayerische Trachtenverband mit seinem Vorsitzenden Max Bertl als Interviewpartner sowie mit seinem Geschäftsführer Erich Tahedl vom Trachtenkulturzentrum Holzhausen und mit Sachgebietsleiter Andreas Hilger als Musikanten vertreten. Dabei konnte sich Max Bertl auch namens seines Vorgängers Otto Dufter bei Stefan Frühbeis und auch bei seiner Kollegin Evi Strehl für das stets harmonische Miteinander bedanken. Nach dem Radio-Start-Auftakt gab es noch viele gemeinsame Termine, unter anderem noch im ersten Jahr bei einem Zusammentreffen im Brauereigasthof Aying, dabei sagte Stefan Frühbeis auf die Rückmeldungen von Hörern in aller Herren Ländern der Welt: „BR Heimat lindert Heimweh und Sehnsucht nach Bayern“.
„Gerade die Trachtler in ganz Bayern haben Stefan Frühbeis sehr viel zu verdanken, wir verneigen uns vor einem aktiven Volksmusikanten, von einem Volksmusik-Vermittler sowie von einem stets gut gelaunten Radio-Sprecher und sagen leise Servus, hochgeschätzter Freund“ – so Landesvorsitzender Günter Frey vom Bayerischen Trachtenverband zum Heimgang von Stefan Frühbeis.
Fotos: Hötzelsperger - Erinnerungen an den Start von BR Heimat 2015
- Erinnerungen an BR Heimat 2015 in Aying
- Start im BR-Studio am 2. Februar 2015 v.l.n.r.: Dr. Susanne Zimmer (BR), Andreas Hilger, Stefan Frühbeis, Erich Tahedl, Intendant Ulrich Wilhelm sowie Max und Annemarie Bertl.
- Am Starttag Stefan Frühbeis am Mischpult
- In Aying: Stefan Frühbeis mit Max Bertl