Arkasdas – Freundschaft

Und dann kam Brecht. Beide Vereine waren Gastgeber für dieses überregionale Festival und im Zuge der Vorbereitungen kam man ins Gespräch. Ganz langsam keimt die Idee für ein kleines Treffen. Im Sommer 2024 wird aus der Idee Realität. Wir planen eine gemeinsame Veranstaltung – ganz klein. Und plötzlich verselbständigen sich die Ideen und es wird für uns ein Großprojekt. Wir wollen Integration leben und gerade in der heutigen Zeit gleichzeitig ein Zeichen an die Gesellschaft senden. Zwei Kulturen – eine Geschichte. Bei vielen Gesprächen haben wir herausgefunden, dass unsere Ursprünge gar nicht so unterschiedlich sind. Also wird geplant.

Bayrisch-türkisches Buffet - für uns im ersten Augenblick schwierig, weil wir gerne auf Schweinefleisch verzichten möchten. Außerdem sind wir die Mengen nicht gewohnt – das Alevitische Kulturzentrum fasst 600 Personen. Am Ende stehen u.a. Hochzeitssuppe neben Sigara Börek, Obazder neben Cacik, Baklava neben Rohrnudeln. Unsere Geschichten sollen in ein Programm verpackt und das Zusammenleben beider Kulturen auf die Bühne gebracht werden. Drei Monate dauern die Planungen, dann geht es an die gemeinsamen Proben.

Die türkischen Tänze sind für uns ungewohnt und anspruchsvoll. Wir lernen, dass es ca. 200 Grundschritte gibt, die zu einer Choreografie zusammengesetzt werden können. Wir lernen drei davon, und es ist eine Herausforderung. Aber auch die Aleviten begeben sich auf fremdes Terrain und lernen Polka. Die gemeinsamen Proben machen extrem viel Spaß und auch Sprachbarrieren werden gemeistert.

Dann kommt der große Tag. Die Trachtenkapelle Lechhausen empfängt die Gäste mit bayrischer Blasmusik. Die Begrüßung übernehmen die Vorstände beider Vereine – Toni Kürzinger lernt dafür extra einen Satz auf Türkisch. Wir haben unsere Geschichte seit 1905 in ein kleines Märchen verpackt. Unsere Alevitischen Freunde bringen Ihre Geschichte von der Anwerbung als Gastarbeiter über die Ankunft in Augsburg bis hin zum Familiennachzug in einem beeindruckenden Musical auf die Bühne an dessen Ende der bayrische Bua der türkischen Frau behilflich ist. Gemeinsam tanzen wir in unterschiedlichen Trachten die Sternpolka. Um die Integration darzustellen, füllt sich beim Fröhlichen Kreis in jeder Runde die Tanzfläche mehr und so stehen zum Schluss 50 Aktive für die Darbietung der türkischen Tänze bereit. Ganz zum Motto passend beschließt die Trachtenkapelle das offizielle Programm mit dem Freundschaftsmarsch. Aber der Abend ist noch lang….

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