Ein vielfältiges Engagement für Heimat und Gesellschaft

Trachtler aus ganz Bayern trafen sich zur Landestagung des Bayerischen Trachtenverbandes in Marktoberdorf, der Kreisstadt im Ostallgäu. Die 161 stimmberechtigten Delegierten und viele Gäste kamen am 10. und 11. Oktober zum oberen Lechgau-Verband.

Hausherr, Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell stellte seine Kreisstadt den Trachtlern und Gästen in kurzen Worten vor: Marktoberdorf mit seinen Türmen, denen der Kirche und denen von Fendt, dem weltweit bekannten Traktorenhersteller. Als Ehrengast war Rupert Klein vom Bund der österreichischen Trachten- und Heimatverbände, dem Nachfolge-Verband des 1891 gegründeten ersten österreichischen Trachtenvereins, geladen.

Staatssekretär des Heimatministeriums, Martin Schöffel zu Besuch

„Der Bayerische Trachtenverband zeigt eindrucksvoll, wie lebendig unsere Heimat ist – geprägt von Freude, Tradition und Gemeinschaft. Hier werden Trachten, Volkstanz, Musik und die Pflege unseres Dialekts vereint und gelebt – wahre Bayern-Markenzeichen, die unsere schöne Heimat ausmachen! In unserer schnelllebigen Welt sind unsere Bräuche und Werte ein wichtiges und stabiles Fundament, das Zusammenhalt und Identität fördert.“ Herr Schöffel dankte in seinem Grußwort allen für das vielfältige Engagement für unsere Heimat und unsere Gesellschaft!

Ein Gauverband ist dann stark, wenn seine Vereine hinter ihm stehen

Immer wieder kommt es vor, dass Trachtenfeste in einem Rahmen gefeiert werden, der nicht zu den Trachtlern passt. Die Begründungen dafür sind oft vielfältig. „Wo Trachtenverein draufsteht, muss auch Trachtenverein drin sei“ – eine Aussprache von Peter Eicher. „Wenn die erhofften Trachtler alle teilnehmen, dann ist die Finanzierung gesichert“, so der Standpunkt des Landesvorsitzenden Günter Frey. Ihm ist es besonders wichtig, dass Trachtenfeste auch ein „Rahmenprogramm“ haben, das zum Fest und uns Trachtlern passt. Die Trachtler haben so viele Möglichkeiten, ein authentisches Programm zu bieten, an das sich die Besucher auch nach vielen Jahren noch gerne erinnern.

Trachtler vereint

Um den Gauverbänden und Vereinen bei der Mitgliedergewinnung zur Seite zu stehen, wurde ein Fahrplan mit dem Projekt „Trachtler Verein(t) 2025“ entwickelt: mit Seminaren, selbständiges Arbeiten, Reflexion und Erfahrungsaustausch wird eventuellen Problemen auf den Grund gegangen. Nach der jeweiligen Auftaktveranstaltung werden, nach einer angemessenen Zeit, erste Erfolge in den Gauen abgefragt. Eine weitere Begleitung erfolgt durch die Arbeitsgruppe „Vereinsmeier“ mit Pankraz Perfler und Franziska Straus.

Jugendarbeit und Ausbildung stehen hoch im Kurs

Die Ausbildungen junger Leute in Leitungsfunktionen stehen nach wie vor hoch im Kurs.

Das Landesjugendtrachtenfest im kommenden Jahr ist vom 16. – 17. Mai 2026 in Pfaffenhofen a.d.Ilm (Donaugau-Trachtenverband). Es können 3000 Jugendliche in Schulturnhallen übernachten und die Versorgung ist sichergestellt. Teilnehmeralter ist bis 26 Jahre. Es ergeht eine herzliche Einladung an alle Gaue und Vereine, ihre Kinder und Jugendlichen sowie Musikgruppen zur Teilnahme anzumelden. Dabei gilt: dabei sein und mitmachen ist alles, zwei Tage Freude miteinander haben bei Ratschen, Platteln, Tanzen und boarischer Musik.

Ganz wichtig empfinden die Trachtengaue das Angebot eines neuen Trachtenschneiderkurses in Zusammenarbeit des Bayerischen Trachtenverbandes mit den Bezirken, dem Landesverein für Heimatpflege und der Handwerkskammer München und Oberbayern. Wie wichtig, das Handwerk ist, soll jedes Jahr beim „Tag der Tracht“ am 14. Juli, bewusst gemacht werden. Mit einem Diskussionsformat bei Regionalkonferenzen möchten die Gauverbände wieder in den bewährten Austausch mit dem Bayerischen Trachtenverband kommen. Auch über die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk wurde lobend berichtet. Diese strategische Partnerschaft wird auch weiterhin Bestand haben.

Zum Abschluss der zweitägigen Landestagung des Bayerischen Trachtenverbandes bedankte sich Sepp Wohlfahrt, Vorsitzender des Oberer Lechgau-Verbandes bei der Stadt Marktoberdorf für die Bereitstellung des Tagungshauses „Modeon“ und bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ein herzliches „Vergelts Gott“ sagen die Teilnehmer der Tagung 2025 den Trachtlern vor Ort für die großartige Gastfreundschaft und die vielen Mühen, die sie zur Durchführung der Tagung auf sich genommen haben.

Anna Felbermeir

Zurück